Klettern in Grandval (JU)

Fünf-Sterne-Klettertour Grandval

29. April 2017

Ich durfte als begeisterter Kletteramateur auf eine Tour mitgehen und erhielt nun das Privileg, über diese großartige Erfahrung zu berichten.

Unser Unternehmen startete in Laufen. Wir gesammelten uns für eine kurze Lagebesprechung und waren trotz den vorherigen düsteren Tagen optimistisch gestimmt. Die glorreiche Gruppe setze sich zusammen aus (Vivien Bloch, Claudia Kohler, Tobias Kipfer, Ivan Saner, Daniel Heller (Hilfsleiter), Michael Konrad (Tourenleiter).

Nach einer ca. halbstündigen Fahrt erreichten wir Grandval und blickten prompt unserer ersten mentalen Herausforderung ins Auge. Der Boden war nass und teilweise schneebedeckt und der Nebel um uns ließ einen nicht viel mehr als die nähere Umgebung erkennen. Wider die ausladenden Bedingungen beschlossen wir keinen Rückzieher zu machen und in der Hoffnung auf besseres Wetter auf ein Café́ auszuweichen, sondern unseren Weg zur Felswand zu bahnen.

Nach dem gekonnten Balanceakt über einen steilen und rutschigen Wald Pfad erreichten wir den Einstieg der Route. Rasch war die Ausrüstung montiert und schon ging das Klettern los. Bereits nach der ersten Seillänge konnten wir die umliegenden Bäume überblicken und sahen, wie wir das Nebelmeer unter uns gelassen hatten. Zu Beginn war der Fels noch kalt und unsere Finger eher unbeweglich, doch mit zunehmender Sonneneinstrahlung wurde es angenehmer und sowohl der Fels als auch wir wurden aufgewärmt.

Insgesamt 7 Seillängen umfasste unsere Kletterroute und war ein fantastisches Erlebnis. Der Ausblick war wunderbar, man konnte das ganze Tal überblicken sobald sich der Nebel verzogen hatte. Die Temperatur stimmte, es hatte kaum Wind, war trocken und eine gesamthaft schöne Route.

Oben angekommen genossen wir unser mitgebrachtes und wohl verdientes Mittagessen. Danach stand der Abstieg an, welcher sich als mühsamer und durchaus gefährlicher als der Aufstieg entpuppte. Über einen Grat und schneebedeckten Laubboden bewegten wir uns mehr rutschend als gehend talwärts. Der Weg war unter dem Schnee nicht mehr sichtbar und gab kaum mehr Halt, wodurch sich der Abstieg mehr in eine Abfahrt verwandelte. Heil unten angekommen, wechselten wir zum Klettergarten wo jeder seiner Schwierigkeitspräferenz nachgehen konnte. Dort genossen wir, trotz leichter Gefährdung durch Steinschlag, den Rest des sonnigen Nachmittags und begaben uns anschließend auf den Heimweg nach einem hervorragenden Tag.

Tobias Kipfer