Bandspitz 2?401m

Leitung: Christoph und Philipp

Teilnehmer: Julia, Daniel, Florian, Michael, Remo

Eigentlich wäre eine Skitour im Bedrettotal angedacht gewesen, aber mangels Schnee haben Philipp und Christoph ein anderes lohnendes Tourenziel erarbeitet. Während des Aufstiegs hat mir Philipp erzählt, dass er mit Christoph im Laufe der Woche infolge der Veränderungen im Lawinenbulletin drei Mal die Tour neu geplant hatte, immer nach der Suche einer Tour, die vom Niveau her an die Teilnehmer passt und auch die Lawinensituation berücksichtigt. Und natürlich galt es, eine tolle Abfahrt im Pulverschnee zu ermöglichen.

Der Bandspitz im Rosenlaui wurde als Tourenziel auserkoren. Der Berg bietet einen angenehmen Aufstieg, mit tollem Panorama - Wetterhorn, Eiger, Mönch schauen auf die Skitüreler hinunter und am Vortag hatte es noch ein 'Schäumchen' Schnee in der Region gegeben. Wir fuhren mit 2 Autos ins Berner Oberland, via Meiringen das Rosenlaui hoch und zur Schwarzwaldalp. Unterwegs wurden die Schneeketten montiert, da die Strassen sehr eisig waren. Michi hatte am Weekend zuvor entsprechende Rutscherfahrungen gemacht, als er mit Ivan zum Eisklettern oberhalb Rosenlaui unterwegs war. Auf der Schwarzwaldalp zeigte das Thermometer minus 14 Grad an, erstaunlich wie sich die Kälte im Hochtal festsetzte. Einige wählten starteten die Tour trotzdem nur mit dünnen Fingerhandschuhen. Ich habe natürlich meine dicken Fausthandschuhe aus dem Rucksack geholt.

Auf der Schwarzwaldalp war einiges los, die Parkplatzkapazität kam an ihre Grenzen, neue Plätze wurden aus dem Schnee geschaufelt. Viele Tourengänger machten sich auf, den Wildgärst hoch zu steigen, aber auch viele Schlitteler waren unterwegs und liessen sich mit dem Postauto zur grossen Scheidegg hochfahren.

Von der Schwarzwaldalp gings zunächst dem Rychenbach entlang Richtung Schwandboden. Bald schon bogen wir nach rechts in den Wald ab und folgten dem Schneeschuhpfad westwärts. Der Schnee war pulvrig und tief. Bei einer Bachüberquerung zogen wir die Ski aus und sprangen abenteuerlustig über den Bach. Auf ca. 1660m erreicht man die Waldgrenze. Christoph führte den Trupp an und legte eine Spur in den Tiefschnee. Es schien ihm nichts auszumachen, er spurte die ganze Tour bis auf den Spitz, danke Christoph! Die Route zieht den Hang hoch und auf ca. 2'100m querten wir unter dem Cheerhubel nach rechts, sodass wir schliesslich mit sanfter Steigung auf den Cheerhubel hoch steigen konnten. Von Zeit zu Zeit tranken wir etwas und stellten sicher, dass der Blutzucker einigermassen hoch gehalten wurde. Ein Rudel ziemlich entspannter Gemsen beäugte uns interessiert und hinterliess viele Spuren im Schnee. Auf dem Cheerhubel sahen wir die Scharen von Skitourengängern, die in Reih und Glied den Wildgärst hoch stiegen, fast wie am Mount Everest… Einige wenige verliessen die Spur zum Wildgärst und stiegen zu uns auf den Bandspitz hoch. Weiter hinten im Tal sah man auch Türeler auf den Gemschberg hochsteigen. Das wäre vielleicht auch noch ein lohnendes Ziel. Vom Cheerhubel zogen wir eine Linkskurve und machten uns auf, den Gipfelhang zu erobern. Gemütlich stiegen wir bis zum Gipfel hoch, welchen wir nach insgesamt ca. 950 Höhenmetern und ca. 3 Stunden Aufstieg um 12:45 erreichten.

Nach ausgiebiger Rast und einigen Geschichten rockten wir den Pulverhang hinunter, die einen in grossen Schwüngen und schnell, die anderen eher mit kurzen Bögen. Wir zogen diesmal rechts am Cheerhubel vorbei und genossen die tolle Abfahrt bis zum Wald hinunter. Freudenschreie hallten durchs Tal. Im Wald fuhren wir ein ziemlich steiles Couloir hinunter, die Baumstrünke und anderen biologischen Objekte waren dick mit Schnee bedeckt. Stellenweise war es fast ein bisschen wie in einer Halfpipe! Nach dem Waldstück querten nach links zurück zur Schwarzwaldalp, wo wir uns noch für einen Schwatz in der Beiz einkehrten. Toller Tag, danke Christoph und Philipp!

Herzlichst grüsst

Euer Dani