Hochtourenwoche Monte Viso/Dent d'Hérens

Hochtourenwochen 2017

Am Samstag dem 22. Juli ging es endlich los. Die Teilnehmer, einige noch ziemlich verschlafen, trafen sich um 5 Uhr morgens bei der Autobahnraststätte in Pratteln. Mit dabei waren Christine Gold, Paul und Barbara Stöckli, Ingo Kühn, Gina Husmann, Franz Meyer, Christine Kohler, Alois Amstalden und die Verfasserin dieses Berichts. Die Fahrt führte via Bern, Vevey, Aosta nach Briançon, wo die Teilnehmer einen kurzen Blick auf die eindrückliche Festung erhaschen konnten. Weiter ging die Reise via Ristolas nach L'Echalp (1954 m), wo wir am frühen Nachmittag eintrafen. Nun hiess es Wanderschuhe anziehen, Rucksäcke schultern und zum Refuge Viso (2460 m) marschieren. Am nächsten Tag ging es dann weiter zum Klettersteig über den Col du Goulari (3096 m) zum Refugio Giacoletti, wo sich die Teilnehmer erst mal einen Cappuccino gönnten. Der Weg zu unserem Tagesziel dem Refugio Sella war gesäumt von herrlichen Blumen und Pflanzen. Eine Augenweide für alle Liebhaber der alpinen Flora.

Am 3. Tag stand dann die Besteigung des Monte Viso auf dem Programm. Erwartungsfroh standen alle um 4 Uhr morgens auf, um den Monte Viso in Angriff zu nehmen. Leider machte uns das Wetter jedoch einen Strich durch die Rechnung und wir mussten die Tour abbrechen. Aber es hat sich schon alleine wegen des luftigen, teils senkrechten Aufstiegs bis zur Colle do Viso gelohnt. Von dort führte der Weg den Seen entlang zum Rifugio Vallanta. Am 4. Tag ging es dann zurück nach L'Echalp. Nach einem erfrischenden Bad im Fluss fuhren wir mit dem Auto via Briançon in den Parc National d'Ecrins wo wir die Autos bei Pré de Madame Carle auf 2000 m parken konnten. Von dort dann Zustieg auf das Refuge du Glacier Blanc (2543 m). Für den 5. Tag hatten wir uns den Dôme de Neige (4015) vorgenommen und diesmal war uns das Wetter hold - mit Ausnahme einer eisigen Biese. Tagwache war um 3 Uhr morgens und der Aufstieg über den Gletscher, der seinen Namen zu Recht trägt, war für die Teilnehmer gut zu bewältigen. Einzig zum Schluss musste ein Steilhang bezwungen werden, aber hier lockte der Gipfel bereits und somit haben es alle geschafft. Das Gipfelglück war von kurzer Dauer - der kalte Wind trieb uns alle wieder zurück ins Refuge du Glacier Blanc. Der Abstieg ins Tal am nächsten Tag ging durch den Parc d'Ecrins: Ein wahres Paradies im Urzustand - wie geschaffen für das Glück der Menschen, der Blumen und Tiere. Man läuft, atmet, schaut, hört und wird eins mit der Natur.

Zurück bei den Autos, verabschiedeten sich Franz Meyer und Christine Kohler. Die restlichen Teilnehmer fuhren weiter ins Aostatal nach Prarayer. Von dort erfolgte der lange Zustieg auf das Rifugio Aosta (2781 m), welches schon von weitem zu sehen war. Es mussten aber einige Moränen überwunden werden und wir waren alle froh, als wir das Rifugio endlich erreichten. Die Mühen des Zustiegs waren angesichts des herzlichen Empfangs durch den Hüttenwart schnell vergessen. Für den Folgetag stand eigentlich die Besteigung des Dent d'Hérens (4172) auf dem Programm. Leider mussten wir aber infolge Schneefalls das Programm anpassen, was nicht weiter schlimm war. Das Aostatal bietet noch andere lohnende Gipfel und so bestiegen wir dann den Tête de Valpelline, der uns mit einer herrlichen Aussicht auf das Matterhorn und den Dent d'Hérens belohnte. Am Abend liessen wir uns ein weiteres Mal im Rifugio Aosta verwöhnen und nahmen den Abstieg ins Tal erst am Folgetag in Angriff. Vom Aostatal ging es dann zurück ins Wallis in die Ranerchumme zu Alois, der uns zum Abschluss der 1. Hochtourenwoche mit einem 5-Sternemenu mit Gemüse aus seinem Garten verwöhnte.

3.9.2017, Hildegard Wasescha